Zwei auserlesene Kostbarkeiten im Luzerner Wiggertal

Brättschälleberg

Keltische und römische Funde aus den Ausgrabungen 2014/15 präsentiert von Prof. Dr. Ebbe Nielsen, Kantonsarchäologe StV.
 

Dorfmuseum Langnau-Mehlsecken

Lokale und regionale Kostbarkeiten präsentiert von Heinrich Häfliger, Museumsgründer und Konservator
Der Tag der Kostbarkeitenfindet am Samstag, 9. Juli 2016 statt, 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr

Treffpunkt Mehlsecken, beim Dorfmuseum, Parkplätze vorhanden, (ab Bahnhof Reiden 15 Min. zu Fuss)

 

In beherrschender Lage

Brättschälleberg, Lehrgrabung der Universität Bern

Seit wenigen Jahren ist der Brättschälleberg im Wiggertal als prähistorische und römische Siedlungsstelle bekannt. Die stark gegliederte, ausgeprägte Topographie stellt eine natürliche Befestigung dar, welche zu jeder Zeit die Kontrolle der Verkehrswege im Wiggertal erlaubte. Das reiche, im Rahmen von autorisierten Detektorgängen geborgene Fundmaterial aus verschiedenen Epochen belegt die Bedeutung der durch Erosion gefährdeten Fundstelle. Nur Sondierungen konnten Aufschluss darüber geben, ob sich nebst den Funden auch Reste von Siedlungen erhalten haben. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Bern erlaubte es, 2014 eine erste Lehrgrabung durchzuführen. Diese bestätigte, dass trotz der Schäden durch Erosion und illegale Schürfungen mit gut erhaltenen Befunden zu rechnen ist. Die Studierenden legten unter anderem eine Steinpflästerung frei, die zu einem Haus aus der frühen Eisenzeit (etwa 800 – 450 v. Chr.) gehört. Das Fundmaterial umfasst zahlreiche Keramikfunde, welche die Metallfunde aus der begleitenden Prospektion ergänzen. /en.


Kantonsarchäologe Ebbe Nielsen und Josef Wanner (Heimatvereinigung, rechts aussen) orientierten. Kantonsarchäologe Ebbe Nielsen und Josef Wanner (Heimatvereinigung, rechts aussen) orientierten.

Eine prähistorische, keltische römische Hügelsiedlung

Bis vor wenigen Jahren wurde an Ort eine mittelalterliche Burg vermutet (Burgstelle Liebigen). Prospektion und Sondierungen der Kantonarchäologie Luzern haben in Zusammenarbeit mit der Universität Bern jetzt ein völlig anderes Bild ergeben. Eine Burg konnte nicht nachgewiesen werden, wohl aber Spuren, die eine Besiedlung während mehreren tausend Jahren bezeugen.

Brättschälleberg, Lehrgrabung der Universität Bern

Die Feldbegehungen zeigten auf, dass die Hügelkuppen und das Gelände dazwischen als Siedlungsgelände genutzt worden sind. Der gesamte Siedlungsbereich umfasst nach heutigen Kenntnissen etwa fünf Hektaren. Da die Forschungen noch nicht weit fortgeschritten sind, Bleiben unsere Kenntnisse vorerst sehr spärlich, das Siedlungsgelände könnte aber in Zukunft weiter an historischer Bedeutung gewinnen.

Grabung der Universität Bern

Grabung der Universität Bern
Grabung der Universität Bern